Peace-Day mit Lilo und Bruno
Peace-Day mit Lilo und Bruno
Es war ein heisser Tag in der Savanne. Giraffe Lilo lief langsam durch das hohe Gras und suchte nach Blättern. Sie war sanftmütig und freundlich, aber auch sehr gross. Manchmal bemerkte sie gar nicht, dass sie anderen im Weg stand.
Wolf Bruno hingegen war klein, flink und immer in Eile. Er mochte es nicht, wenn andere ihm im Weg standen. Und vor allem mochte er es nicht, wenn jemand auf „seinem“ Platz sass!
Bruno kam angerannt und knurrte laut:
„Geh weg! Das ist MEIN Platz! Ich war zuerst hier!“
Lilo blinzelte überrascht. Sie war es nicht gewohnt, dass jemand so laut mit ihr sprach. „Oh… du klingst wütend“, sagte sie ruhig.
„Natürlich bin ich wütend! Du hast dich einfach auf meinen Platz gesetzt!“
Lilo legte eine Hufe auf ihr Herz. „Du brauchst also einen Platz für dich?“
Bruno war überrascht. Niemand hatte ihn je so gefragt. „Na ja… ja. Ich bin den ganzen Tag unterwegs, laufe hin und her, und ich habe kaum einen ruhigen Ort für mich.“
Lilo nickte verstehend. „Oh, du brauchst also Ruhe? Ich auch. Vielleicht können wir den Platz teilen?“
Bruno überlegte. Normalerweise hätte er jetzt weiter geknurrt und gefaucht, aber diesmal fühlte er sich verstanden. „Ja… vielleicht. Aber nur, wenn du mir ein bisschen Platz lässt.“
Lilo rückte zur Seite. „So besser?“
Bruno setzte sich und seufzte. „Ja. Eigentlich wollte ich gar nicht knurren. Ich war einfach nur müde.“
Lilo lächelte. „Manchmal hilft es, nicht gleich loszuknurren, sondern zu sagen, was man wirklich braucht.“
Von diesem Tag an versuchte Bruno, weniger zu knurren und mehr wie Lilo zu sprechen – mit Herz statt mit Krallen.
Mit dieser Geschichte starteten wir unseren Peace-Day. Unsere Kommunikation einmal genauer betrachten, überlegen in welchen Momenten wir wie ein Wolf sprechen und wann wir es schaffen, grossmütig und mit viel Herz wie die Giraffe Lilo zu kommunizieren. Nach einem gemeinsamen Start arbeiteten wir in verschiedenen Ateliers, wo wir noch tiefer in eine gute und gewaltfreie Kommunikation eintauchten. Am Nachmittag gab es zum Abschluss dann noch die Komplimentebändeli, welche uns diesen schönen Tag nie vergessen lassen.
Ein grosses Kompliment an alle Schülerinnen und Schüler der Schulregion Raron. Wie schön, konntet ihr euch auf diesen Peace-Day einlassen und habt mit viel Engagement, Neugier und Motivation mitgearbeitet.
Ein weiteres grosses Merci geht an unsere Schulsozialarbeiterin Dina. Vielen Dank für deinen unglaublichen Einsatz und deine Unterstützung.
Und so neigt sich ein wunderschöner Tag in der Savanne dem Ende entgegen...