11OS: Französischunterricht einmal anders – unterwegs mit eingeschränkter Sicht
Im Französischunterricht der 11 OS durften die Schüler und Schülerinnen den Wortschatz zum Thema Sport und Körper praktisch anwenden mit einer ganz besonderen Erfahrung: Wie ist es eigentlich, blind oder stark sehbehindert zu sein?
Zuerst übten die Schülerinnen und Schüler, auf Französisch den Weg zu erklären. Doch anstatt nur im Klassenzimmer zu bleiben, folgte ein ungewöhnlicher Praxistest: Beim Blindensimulationsparcours wurden die Augen eines Schülers verdeckt, während ein Partner oder eine Partnerin ihn führte und die Anweisungen ausschliesslich auf Französisch gab. Dabei merkten alle schnell, wie wichtig klare und ruhige Kommunikation ist – und wie viel Vertrauen man in den anderen setzen muss. Natürlich lernten die Schüler und Schülerinnen auch, dass es gar nicht so einfach ist, blind eine gewöhnliche Strasse zu gehen. Ohne das Sehen verlieren wir einen grossen Teil unserer Orientierung.
Besonders eindrücklich war, dass sich die Schüler während der Mobilitätswoche auf der für den Verkehr gesperrten Schulhausstrasse bewegen konnten. Diese Aktionswochen stehen unter dem Motto „Mobilität für alle“ und schufen so einen passenden Rahmen für die Erfahrung.
Anschliessend ging es auf den Pausenplatz. Dort probierten die Klassen verschiedene Spiele wie Basketball oder Schnappball mit speziellen Brillen aus, die die Sicht stark einschränken oder verzerren. So konnten die Schülerinnen und Schüler am eigenen Körper erfahren, wie herausfordernd selbst einfache Bewegungen oder Spiele sein können, wenn man nicht gut sehen kann.
Die Schüler und Schülerinnen entwickelten ein Gefühl dafür, wie es ist, blind oder sehbehindert im Alltag zu sein und welche Strategien helfen können. Die Unterrichtssequenz machte allen bewusst, wie wertvoll gegenseitige Unterstützung ist – und dass schon kleine Hilfestellungen, wie das Anbieten eines Arms oder das ruhige Erklären des Weges, einen großen Unterschied machen können.