10OS BG-Projekt "Figuren im Raum" – Ein kreatives Abenteuer in der Welt der Kunst
10OS BG-Projekt "Figuren im Raum" – Ein kreatives Abenteuer in der Welt der Kunst
Im Rahmen des Kunstprojekts „Figuren im Raum“ arbeiten Schülerinnen und Schüler der 10 OS intensiv an einem spannenden Thema, das sowohl künstlerische als auch handwerkliche Fertigkeiten vereint. Das Ziel: die Darstellung des menschlichen Körpers in einer einzigartigen, dreidimensionalen Form. Doch wie kommt man von der eigenen Körperwahrnehmung zu einer schwebenden Skulptur/Plastik?
Zu Beginn des Projekts stehen die Schülerinnen und Schüler vor einer herausfordernden Aufgabe: Sie vermessen sich selbst und nehmen ihren Körper aus einer ungewöhnlichen Perspektive wahr – liegend. Dieser Prozess ermöglicht es ihnen, die Dimensionen ihres eigenen Körpers ganz genau zu verstehen. Dabei geht es nicht nur um einfache Maße wie Körperlänge und Breite, sondern auch um die Auseinandersetzung mit den eigenen Proportionen und der Wahrnehmung des Raumes, in dem der Körper existiert.
Nach dieser ersten Phase übertragen die Schülerinnen und Schüler ihre Maße auf ein Blatt Papier im Maßstab 1:6. Die Herausforderung besteht darin, das Maßstabsgetreue auf dem Papier so zu gestalten, dass es als Grundlage für eine dreidimensionale Darstellung des Körpers dienen kann. So entsteht eine präzise Vorlage, die es den Jugendlichen ermöglicht, ihre Körpermaße plastisch umzusetzen.
Mit dieser Vorlage in der Hand beginnen die Jugendlichen, eine Drahtfigur zu fertigen. Hierbei handelt es sich um das Skelett der späteren Plastik. Der Draht dient als Gerüst, das die Grundstruktur des menschlichen Körpers nachbildet. Doch der Prozess hört hier nicht auf. Mit Zeitungen und Klebeband verleiht die Klasse der Drahtfigur menschliche Formen und füllt die Konturen aus. Diese Arbeitsphase ist besonders spannend, denn sie erfordert viel Kreativität und Feinmotorik. Es geht darum, die Figur immer weiter auszuarbeiten, um den menschlichen Körper so realistisch wie möglich darzustellen.
Doch der Höhepunkt des Projekts wartet noch: Sobald das Gerüst fertig ist, kommt der Kleister ins Spiel. Dieser wird aufgebracht, um die verschiedenen Schichten der Skulptur miteinander zu verbinden und eine stabile, formbare Einheit zu schaffen. In diesem Schritt verwandelt sich die zunächst rohe Drahtgestalt zu einer komplexeren, beinahe lebendig wirkenden Form.
Um das Kunstwerk lebendig zu machen, fotografieren sich die Jugendlichen in einer interessanten Bewegung. Diese Aufnahme dient als Vorlage für die endgültige Formgebung der Plastik. Die Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler besteht nun darin, die Figur exakt so zu modellieren, wie sie es auf dem Foto sehen – eine spannende Übung in Beobachtung und Detailgenauigkeit. Die Bewegung, die auf dem Bild eingefangen wurde, wird nun in die dreidimensionale Skulptur übertragen.
Das endgültige Kunstwerk soll nicht nur als statische Skulptur präsentiert werden, sondern wird als schwebende Figur ausgestellt. Diese Präsentation erfordert ein zusätzliches Maß an technischem Geschick, um die Statue so zu positionieren, dass sie ohne sichtbare Stütze in der Luft zu schweben scheint. Es ist der krönende Abschluss eines kreativen Prozesses, der die Schülerinnen und Schüler sowohl handwerklich als auch künstlerisch fordert.
Als abschließende Aufgabe wird von den Jugendlichen erwartet, dass sie ihre neu gewonnenen Erkenntnisse über die menschlichen Proportionen in einer Zeichnung umsetzen. Sie sollen die Verhältnisse, die sie während des Modellierens so genau studiert haben, in einer zweidimensionalen Darstellung wiedergeben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Jugendlichen durch diese anspruchsvolle Aufgabe weiterentwickeln und was sie aus ihren Erfahrungen mitnehmen.
Dieses Projekt ist ein faszinierender Mix aus Theorie und Praxis, der den Schülerinnen und Schülern nicht nur wichtige handwerkliche Fertigkeiten abverlangt, sondern sie auch dazu anregt, ihre eigenen Wahrnehmungen und das Verständnis von Körper und Raum zu hinterfragen. Ein wahres Abenteuer in der Welt der Kunst, das sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.